FCI - Zuchtstätte
Isabella und Bernhard Gegenhuber

 
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Standard des

Berger Blanc Suisse

 

Standard FCI-Nr. 347 (18.12.02/D)

Weisser Schweizer Schäferhund
Berger Blanc Suisse

 

Datum der Publikation des gültigen Originalstandards: 26.11.02
Übersetzung: Gesellschaft Weisse Schäferhunde Schweiz, Uwe H. Fischer und Dr. J.-M. Paschoud

Ursprungsland: SCHWEIZ

Verwendung : Familien- und Begleithund mit ausgesprochener Kinderliebe, aufmerksamer Wächter, freudiger und elehriger Arbeitshund.

F.C.I. Klassifikation: Gruppe 1 (Hütehunde und Treibhunde ausgenommen Schweizer Sennhunde) Sektion 2 (Schäferhunde ohne Arbeitsprüfung)

Kurzer geschichtlicher Abriss:
In Amerika und Kanada konnten sich weisse Schäferhunde allmählich zu einer eigenständigen Rasse entwickeln. Anfang der 70er Jahre wurden die ersten Tiere in die Schweiz importiert. Der amerikanische Rüde Lobo, geboren am 05.03.1966, kann als Stammvater der Rasse in der Schweiz angesehen werden. Aus Verbindungen mit diesem in der Schweiz registrierten Rüden sowie weiteren Importhunden aus den USA und Kanada wurden die Weißen Schäferhunde allmählich über ganz Europa verbreitet, wo sie heute, über Generationen rein gezüchtet, in großer Zahl leben. Deshalb werden die Hunde seit Juni 1991 in der Schweiz als neue Rasse im Anhang des Schweizerischen Hundestammbuches SHSB geführt.

Allgemeines Erscheinungsbild:
Kräftiger, gut bemuskelter, mittelgrosser, stehohriger stockhaariger oder langstockhaariger weisser Schäferhund von gestrecktem Format, mittelschwerem Knochenbau und eleganten, harmonischen Körperumrissen.

Wichtige Proportionen:
Mässig langes Rechteckformat. Verhältnis Rumpflänge (von der Bugspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen) zu Widerristhöhe: 12:10.
Die Distanz vom Stop bis zum Nasenschwamm ist geringfügig grösser als die vom Stop bis zum Hinterhaupthöcker.

Verhalten und Charakter:
Temperamentvoll, nicht nervös, aufmerksam und wachsam, gegenüber Fremden gelegentlich etwas zurückhaltend, niemals ängstlich oder aggressiv.

Kopf:
Kräftig, trocken und fein modelliert, zum Körper passend. Von oben und von der Seite gesehen keilförmig. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang sind parallel.

Oberkopf:
Schädel: Nur wenig gewölbt, angedeutete Mittelfurche.
Stop: Geringfügig ausgeprägt, aber deutlich erkennbar.

Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Mittelgross, schwarzes Pigment erwünscht. Wechselnase und aufgehellter Nasenschwamm zulässig.
Fang: Kräftig und im Verhältnis zum Schädel mässig lang. Nasenrücken und untere FAnglinie gerade. Zur Nase hin leicht zusammen laufend.
Lippen: Trocken, gut anliegend, möglichst vollständig schwarz.
Kiefer/Zähne: Kräftiges und vollständiges Scherengebiss, wobei die Zähne senkrecht im Kiefer stehen sollten.
Augen: Mittelgross, mandelförmig, leicht schräg eingesetzt. Farbe braun bis dunkelbraun. Lider gut anliegend, schwarze Lidränder erwünscht.
Ohren: hoch angesetzte, gut aufrecht getragene, parallel nach vorne gerichtete, grosse Stehohren in Form eines länglichen, oben leicht abgerundeten Dreiecks.

Hals
Mittellang, gut bemuskelt und harmonisch auf den Körper aufgesetzt. Keine Wammenbildung, die elegant geschwungene Nackenlinie verläuft ohne Unterbrechng vom mässig hoch getragenen Kopf bis zum Widerrist.

Körper: kräftig, muskulös, mittellang
Widerrist: betont
Rücken: horizontal, fest
Lenden: stark bemuskelt
Kruppe: lang und von mittlerer Breite, zum Rutenansatz hin sanft abfallend
Brust: nicht zu breit, tief (ca. halbe Widerristhöhe), bis zu den Ellenbogen reichend, ovaler, weit nach hinten reichender Brustkorb, deutliche Vorderbrust.
Bauch und Flanken: Straffe, schlange Flankenpartie, Bauchlinie leicht aufgezogen.

Rute: Rundum buschig behaarte Säbelrute, sie sich zur Spitze hin verjüngt, eher tief angesetzt, mindestens zum Sprunggelenk reichend, in Ruhe hängend oder im unteren Drittel leicht aufgebogen, in der Bewegung höher, aber nie über der Rückenlinie getragen.

Gliedmassen: kräftig, sehnig, mittelschwer
Vorderhand: von vorne gesehen gerade, nur mässig breiter Stand, von der Seite gesehen gut gewinkelt.
Schulter: langes und gut schräg gelagertes Schulterblatt. Gute Winkelung, ganze Schulterpartie stark bemuskelt.
Oberarm: Von genügender Länge, stark bemuskelt.
Ellenbogen: Gut anliegend.
Unterarm: lang, gerade, sehnig
Vordermittelfuss: Fest und nur wenig schräg gestellt.
Hinterhand: von hinten gesehen gerade und parallel, nicth zu breit stehend, von der Seite gesehen gut gewinkelt.
Oberschenkel: mittellang, schräg, mit festen Knochen und gut bemuskelt.
Sprunggelenk: kräftig, gut gewinkelt.
Hintermittelfuss: mittellang, gerade, sehnig. Afterkrallen sollten entfernt sein. (ausser in den Ländern, in welchen die Entfernung der Afterkrallen gesetzlich verboten ist)
Pfoten: oval, hinten etwas länger als vorn. Zehen dicht aneinander liegend und gut gewölbt, feste, widerstandsfähige, schwarze Ballen, dunkle Krallen erwünscht.
Gangwerk: rhythmischer Bewegungsablauf, gleichmässig zügig und ausdauernd, weit ausgreifender Vortritt und kraftvoller Schbu. Im Trab raumgreifend und leichtfüssig.

Haut: ohne Falten, dunkel pigmentiert.

Haarkleid:
Haar: mittellanges, dichtes, gut anliegendes Stockhaar oder Langstockhaar, reichliche Unterwolle überdeckt von kräftigen, geraden Grannen. Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe sind kürzer behaart. Am Nacken und an der Rückseite der Läufe etwas länger. Leicht gewelltes, hartes Haar zukässig.

Farbe: Weiss

Grösse und Gewicht:
Widerristhöhe: Rüden: 60 - 66 cm, Hündinnen: 55 - 61 cm
Gewicht: Rüden: ca. 30 - 40 kg, Hündinnen: ca. 25-35 kg
Typvolle Hunde dürfen wegen leichter Unter- oder Übergrösse nicht ausgeschlossen werden.
Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten ist als Fehler anzusehen, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Leichte Fehler:
Schwache Wildfärbung (schwache gelbliche oder lohfarbene Schattierungen) an Ohrenspitzen, Rücken und Oberseite der Rute.
Fleckige Pigmentverluste an Nasenschwamm, Lippen und/oder Lidrändern.

Schwere Fehler:
Plumpe Erscheinung, zu kurzes Gebäude (quadratisches Format)
Mangelndes Geschlechtsgepräge
Fehlen von mehr als zwei PM1. Die M3 werden nicht berücksichtigt.
Hängeohren, Knickohren, Kippohren.
Stark abfallende Rückenlinie.
Ringelrute, Knickrute, Hakenrute, Kipprute
Weiches, seidiges Deckhaar, wollig, lockig, nicht am Körper anliegend, ausgesprochenes Langhaar ohne Unterwolle.
Deutliche Wildfärbung (deutliche gelbliche oder lohfarbene Verfärbung) an Ohrenspitzen, Rücken und Oberseite der Rute.

Ausschliessende Fehler:
Ängstlichkeit, Aggressivität.
Ein Auge oder beide Augen blau, hervortretendes Auge.
Entropium, Ektropium
Vor- und Rückbiss, Kreuzbiss
Völliger Pigmentverlust an Nasenschwamm, Lippen und /oder Lidrändern.
Völliger Pigmentverlust an Haut und Ballen
Albinismus

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, welche sich vollständig im Hodensack befinden.